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Geschichte des Instituts

Am 11. Juni 1964 kam es zur Einrichtung einer Medizinischen Akademie in Lübeck als II. Medizinische Fakultät der Christian-Albrechts-Universität in Kiel. Am 7. Mai 1973 wurde diese Akademie durch das Gesetz über die Hochschulen in Schleswig-Holstein in die Medizinische Hochschule zu Lübeck umgewandelt, die am 10. Mai 1985 den Namen Medizinische Universität erhielt und seit 29. Mai 2002 Universität zu Lübeck heißt. Mit dem Beginn des Klinischen Studiums im Jahr 1964 ergab sich die Notwendigkeit einer Vorlesung Geschichte der Medizin, die bis 1983 von dem damaligen Kieler Medizinhistoriker Professor Dr. Gerhard Rudolph abgehalten wurde. Lehrstuhlbesetzung und Institutsgründung für das Fach Medizin- und Wissenschaftsgeschichte ergaben sich aus der Einrichtung der Vorklinik im Wintersemester 1983/84 mit dem obligatorischen Angebot des Kursus für medizinische Terminologie. Die Leitung wurde am 1. November 1983 dem aus Heidelberg berufenen Prof. Dr. Dietrich v. Engelhardt übergeben. Für kurze Zeit war das Institut in Räumen des Instituts für Chemie und für mehrere Jahre im Dachgeschoss des Schwesternwohnheimes auf dem Gelände der Ratzeburger Allee 160 untergebracht, um am 11. Februar 1991 in die Königstraße 42 im Zentrum der Hansestadt umzuziehen.

Zum 1. Juli 2007 wurde Prof. Dr. Cornelius Borck auf die Professur für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin und Naturwissenschaften berufen und zum Direktor des Instituts ernannt. Prof. Borck kam nach Lübeck aus Montreal, wo er einen Canada Research Chair in Philosophy and Language of Medicine inne hatte und Associate Professor im Department of Social Studies of Medicine, Faculty of Medicine, sowie im Department of Art History and Communication Studies, Faculty of Arts, an der McGill University war.

Auf eine neu eingerichtete Professur für Theorie und Ethik der Biowissenschaften wurde zum 15. Februar 2009 der Bioethiker Prof. Dr. Christoph Rehmann-Sutter berufen. Er war vorher an der Universität Basel, wo er als Molekularbiologe und Philosoph die Arbeitsstelle für Ethik der Biowissenschaften aufgebaut hatte. Gleichzeitig war er (seit 2002) halbamtlich Präsident der Schweizerischen Nationalen Ethikkommission im Bereich Humanmedizin (NEK-CNE). In Lübeck baute er den Schwerpunkt Bioethik auf, mit besonderen Interessen für ethische Aspekte der molekularen Genetik, der Stammzell- und Palliativmedizin sowie für Fragen am Ende des Lebens. Er hat einen interdisziplinären Ansatz, mit Einbezug von qualitativer Forschung und hermeneutisch-phänomenologischer Methodik.

Gerade an der Universität zu Lübeck mit ihrem spezialisierten Schwerpunkt im Bereich von Medizin, Technik und Naturwissenschaften beschränkt sich das Institut nicht auf die Medizingeschichte, sondern hat ebenso auch Wissenschaftsgeschichte, Wissenschaftsforschung und Ethik in seine Lehr- und Forschungsaktivitäten aufgenommen. Seit Sommer 2008 unterstreicht der Name "Institut für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung" diese besondere thematische Orientierung.

Im Mai 2011 wurde mit Beteiligung des IMGWF das Zentrum für kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck (ZKFL) gegründet. Gegenwärtig baut das Institut einen Schwerpunkt Wissenschaftsphilosophie mit einem neuen Studiengang auf. Das Institut ist in der Technisch-Naturwissenschaftlichen Sektion angesiedelt und gehört zum universitären Profilbereich Kulturwissenschaften.