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Studium generale

Frieden kontra Sicherheit?

Sabine Jaberg (Hamburg)

Wann: 30. April 2025, 19:15 Uhr
Wo:
Hörsaal des IMGWF in der Königstraße 42 in Lübeck

Nach dem völkerrechtswidrigen Überfall Russlands auf die Ukraine scheint es nur eine politisch wie moralische Antwort geben zu können: militärische Unterstützung des Angriffsopfers bis zu einem gerechten Frieden. Plädoyers für Waffenstillstände sowie das Nachdenken über friedliche Lösungen gelten demnach als Parteinahme für den Aggressor. Doch ist es so einfach? Der Ansatz der Friedenslogik, wie er in einer Arbeitsgemeinschaft der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung entwickelt worden ist, weckt begründete Zweifel. Er hilft dabei, auch in friedenswidrigen Zeiten Wege und Ziele des Friedens nicht aus dem Blick zu verlieren. Und er bewahrt vor der Illusion, die eigene Sicherheit durch Hochrüstung bis zur Kriegstüchtigkeit und Siegfähigkeit gewährleisten zu können.

Dr. Sabine Jaberg ist Dozentin mit Schwerpunkt Friedensforschung an der Fakultät Politik, Strategie und Gesellschaftswissenschaften (PSGW) an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg und Mitglied der AG Friedenslogik bei der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung. Sie studierte Politikwissenschaft, Germanistik und Philosophie in Mainz und Münster.

Zu ihren Publikationen im Diskurs der Friedens- und Konfliktforschung gehören etwa: „Friedensforschung vom Frieden her denken“ – nur eine ideologische Intervention aus der wissenschaftlichen Randzone?, in: Zeitschrift für Internationale Beziehungen (zib), 2/2024, S. 106–119; Friedensforschung, in: Achour, Sabine u.a. (Hrsg.): Kursbuch Politikwissenschaft II: Forschungs- und Politikfelder, Frankfurt a.M.: Wochenschau Verlag 2024, S. 54–80; Friedensforschung vom Frieden her denken – auch in Kriegszeiten?, in: Albrecht, Malte u.a. (Hrsg.): Quo vadis, Friedensforschung? Wissenschaft und Frieden – Dossier 96 (Beilage zu W&F 1/2023), S. 6–9.