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PreGGI

Merle Piepers

Judentum und Verantwortung. Ein medizinethischer Ansatz im Bereich der Pränataldiagnostik

Die jüdische Religionslehre stützt sich auf feste – teilweise mehrere tausend Jahre alte – Grundpfeiler, wie beispielsweise die Torah und den Talmud. Trotzdem findet sie weiterhin Verwendung in der Beantwortung von Fragen des modernen Lebens und der Medizin.

Kaum ein Bereich der Medizin hat sich in den letzten Jahren so schnell entwickelt wie die Pränataldiagnostik. Die rasche Erschließung neuer Handlungsfelder eröffnet eine Vielzahl von Möglichkeiten, die genetischen Informationen eines Embryos zu entschlüsseln. Dies führt zwangsläufig zu Fragen, wie mit dieser neuen Informationsflut im Einklang mit der Halacha umgegangen werden soll. Dabei thematisieren die verschiedenen Zweige der Halacha auch eine Pflicht zur Verantwortungsübernahme nicht nur für die eigene Gesundheit, sondern ebenfalls für die Gesundheit der Gesellschaft.

Diese Dissertation beschäftigt sich im Rahmen einer Literaturrecherche mit der Vereinbarkeit pränataldiagnostischer Verfahren und der Halacha. Zudem wird untersucht, inwieweit eine Frau, bzw. die werdenden Eltern durch die Inanspruchnahme verschiedener pränatalmedizinischer Diagnostiken Verantwortung für ihre eigene Gesundheit, die Gesundheit des Embryos/Fötus, sowie für die Gesellschaft übernehmen, in der sie leben und ob dies aus medizinethischer Sicht vertretbar ist. Hierbei wird der Begriff der Verantwortung im Verständnis der jüdischen Lehre betrachtet, sowie untersucht, was es für die werdenden Eltern bedeutet, diese stellvertretend für ihr Kind oder die Gemeinschaft zu tragen.

Betreuung: Prof. Christina Schües