Zeit: Mittwoch, den 02.04.2025 um 18:30 Uhr
Ort: Im Hörsaal des Instituts für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung der Universität zu Lübeck, Königstraße 42, 23552 Lübeck
Moderation der anschließenden Gesprächsrunde:
Cornelius Borck, IMGWF und Stefan Weinmann, ZIP Lübeck
An einer Umbruchstelle im Leben wird Lea De Gregorio verrückt. Zu viele Gedanken drehen frei in ihrem Kopf, zu viele Fragen rasen ihr durchs Herz, der Schlaf bleibt aus. Und es folgt, was hierzulande nun mal vorgesehen ist: die Behandlung in der Psychiatrie. Doch geht der Heilung die Entmündigung voraus. Hier bestimmen, entscheiden, sprechen andere für sie. Muss sie sich dieser althergebrachten Ordnung tatsächlich fügen, damit alles besser wird? Oder sie erst recht in Frage stellen? Eine Suche nach grundlegenden Antworten beginnt, sie führt sie an tabuisierte Orte der Geschichte, in unsere Sprache, die Philosophie und schließlich in den Kampf. Gegen Ausgrenzung und Diskriminierung von Verrückten, einer viel zu lange übersehenen Minderheit.
„Ich bin der Überzeugung, dass sich auch die Gefühle und Gedanken, die als krank gewertet werden, nicht einfach aus dem Nichts einschleichen, sondern immer mit Ereignissen, einer Einstellung, einem Bedürfnis, einem Missstand, kurzum: einer Bedeutung zusammenhängen.“
Lea De Gregorio wurde 1992 in Hessen geboren. Sie studierte Vergleichende Kultur- und Religionswissenschaft und schloss einen Master in Europäischer Ethnologie und einen zweiten in Philosophie ab. Sie volontierte beim Amnesty Journal, wo sie später als Redakteurin für Gesellschaftsthemen zuständig war. Bereits während des Studiums begann De Gregorio für überregionale deutsche Zeitungen zu schreiben. Heute arbeitet sie als freie Journalistin u. a. für DIE ZEIT, Deutschlandfunk Kultur und die taz. Sie lebt in Berlin.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.