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Ethik in biomedizinischen Lebenswelten

In Medizin und Biowissenschaften werden Forschungsergebnisse unmittelbar praxisrelevant. Oft verändert allein schon die Bereitstellung neuer Handlungsoptionen die Wirklichkeit und erfordert Entscheidungen, wo zuvor gar keine Veranlassung zum Nachdenken bestand. Neue Testverfahren, Präventionstechniken und Therapiemöglichkeiten treiben damit ihre eigene Anwendung voran. Moralische Probleme erweisen sich in der Praxis als Situationen mit komplexen ethischen Herausforderungen.

Wir verstehen deshalb Ethik als Bestandteil gesellschaftlicher Selbstverständigungsprozesse in biomedizinischen Lebenswelten. Biomedizinische Praktiken werden in ihren sozialen, epistemischen und politischen Kontexten untersucht – und zwar im Hinblick auf ihre normativen Konfigurationen. Dazu kombinieren wir philosophisch-ethische, historisch-epistemologische und sozialwissenschaftliche Methoden, um die ethischen Herausforderungen aus unterschiedlichen Handlungsperspektiven (wie z.B. denjenigen von ÄrztInnen, PatientInnen und ihren Familien) sichtbar zu machen und sie kritisch-argumentativ zu untersuchen.